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  • AutorenbildFriedemann Salisch

Von der Idee, urbane Ladeinfrastruktur aufzubauen: Eine Odyssee in unzähligen Akten

Aktualisiert: 13. März 2023

Genehmigung einholen, Netzanschluss beantragen, Säule aufstellen, Grünstrom einkaufen, Integration ins Backend und los geht‘s. So einfach könnte es sein. Ist es aber nicht. Woran es hakt und in einigen Fällen zu scheitern droht?

Es sind nicht knappe Ressourcen bei Bau- und Elektroinstallationen oder Lieferzeiten bei der Lade-Hardware. Es sind nicht die hohen Preise für zertifizierten Grünstrom. Es ist nicht die Komplexität der Integration in technische und kaufmännische Systeme. Kurzum: Es sind nicht die Komponenten, an denen findige, pragmatische und motivierte Player aus unserer Branche Hand in Hand arbeiten.


Es sind in 10 von 10 Fällen Probleme mit Verwaltungs- und Genehmigungsprozessen. Eine Kostprobe? Gerne (Vorsicht, schonungsloses Verwaltungs- und Bürokratie-Bashing!):

Jede Stadt in NRW hat ihr eigenes Verfahren, privaten Akteuren Zugang zu öffentlichen Flächen zu gewähren (oder eben nicht). Die eine Stadt arbeitet an Konzessionsverfahren, die andere vergibt Sondernutzungsrechte, eine weitere verweist zum Thema an die lokalen Stadtwerke – hat also überhaupt kein Verfahren, wieder andere geben frei und offen zu, dass sie ihre lokalen Stadtwerke als Monopolisten schützen wollen und schotten den Markt über Inhouse-Vergaben ab.


Allen Fällen gemein sind intransparente Vorgänge, die unkoordiniert und vor allem langsam ablaufen. Die Verwaltungsstellen antworten spät oder gar nicht, sind intern nicht untereinander abgestimmt und nur allzu oft hört man den Satz „Das kann durch uns nicht entschieden werden, das liegt außerhalb unseres Aufgabenbereichs.“

Am Ende steht übrigens allzu häufig die Gewissheit, dass die ortsansässigen Stadtwerke komischerweise keine so großen Probleme damit haben, sich frühzeitig die Filetstücke unter den Standorten zu sichern und zügig LIS aufzubauen.


Lassen wir uns von all dem entmutigen? Ganz sicher nicht. Es gibt nämlich auch Lichtblicke: Einzelne (leider wirklich einzelne!) Stadtangestellte arbeiten hochmotiviert mit uns zusammen, weil sie Dienstleistermentalität verinnerlicht haben und von intrinsischer Motivation angetrieben sind, ihre eigene Stadt positiv mitzugestalten. Das gibt auch uns immer wieder Schwung und Motivation.

Außerdem sind wir Überzeugungstäter, die sich nicht so schnell von ihrer Idee abbringen lassen. Im Bereich städtische LIS ist noch viel zu verbessern. Jeder hat das Recht, verlässlich, komfortabel und kalkulierbar öffentlich zu laden. Dafür treten wir weiterhin jeden Tag an und kämpfen gemeinsam mit unseren Partnern beharrlich gegen Windmühlen. Und dafür sagen wir an dieser Stelle einmal Danke in Richtung aller Mitstreiter!


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